1. Energieberater einschalten
Jede Modernisierung beginnt mit der Analyse des Gebäudes: Der Energieberater, auch Energieeffizienz-Experte genannt, untersucht vor Ort an welchen Stellen das Haus wie viel Energie verliert und welche Maßnahmen Energie einsparen. Er begutachtet und bewertet einzelne Bauteile wie beispielsweise die Außenwände, die Fenster und die Heizung. Abschließend überprüft er die Wirtschaftlichkeit möglicher Sanierungsmaßnahmen und gibt dem Eigentümer schließlich konkrete Empfehlungen.
Falsch geplante Einzelmaßnahmen können sich schnell negativ auswirken. Betrachten Sie das Haus als Ganzes: Werden zum Beispiel lediglich die alten Fenster ausgetauscht, kann das bauphysikalische System des Hauses aus dem Gleichgewicht geraten. An den unsanierten, kälteren Stellen kondensiert die warme Luft zu Wasser und begünstigt so die Entstehung von Schimmelpilz. Aus diesem Grund sollten Sie sich von Fachpersonal beraten lassen.
Eine gute Anlaufstelle bei der Suche nach Experten in Ihrer Region ist die Deutsche Energie-Agentur (dena). In der Energieeffizienz-Expertenliste finden Sie spezialisierte Fachleute für Energieberatungen sowie für den Bau oder die Sanierung von energieeffizienten Gebäuden. Eine solche Fachkraft in Ihr Vorhaben einzubeziehen ist Pflicht, wenn Sie staatliche Förderung in Anspruch nehmen möchten.
2. Finanzierung und Förderung planen
Um die Finanzierung gemeinsam mit der Hausbank solide planen zu können, muss man wissen, welche Förderungen der Staat anbietet. Neben den Angeboten der Förderbank KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) und dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gibt es einige regionale Förderprogramme. Der Staat fördert die energiesparende Sanierung durch zinsgünstige Darlehen mit Tilgungszuschüssen oder Investitionszuschüsse.
Jetzt informieren über Fördermittel und Modernisierungskredite
3. Sanierungsmaßnahmen festlegen und Fachleute einbeziehen
Bei umfangreichen Sanierungen ist die Planung durch einen spezialisierten Bauingenieur oder Architekten ratsam. Gerade bei schrittweisen Sanierungen über einen längeren Zeitraum sollte ein Spezialist hinzugezogen werden. Wer Erfahrungen mit energetischer Sanierung aufweisen kann, sollte entsprechende Referenzen haben. Oftmals hat auch der Energieberater eine Ausbildung zum Bauingenieur oder Architekten absolviert und kann als Planer die Baumaßnahmen in Absprache mit dem Eigentümer festlegen.
4. Angebote einholen und Kompetenz prüfen
Um den richtigen Handwerksbetrieb auszuwählen, sollte der Planer für alle Bauleistungen mehrere Angebote einholen und vergleichen. Preise und Qualität variieren teilweise stark. Die Angebote sollten die geplanten Maßnahmen sowie Menge, Fabrikat und Merkmale des Baumaterials enthalten. Je detaillierter die Angebote sind, desto besser kann man ihre Qualität beurteilen und dann die richtige Entscheidung treffen. Handwerksbetriebe, die Referenzen belegen können, sind ein guter Garant für fachmännisches Know-how.
5. Bauverträge abschließen und Ausführung verfolgen
Der Bauvertrag legt die Leistungen, einen Zeitplan mit verbindlichen Abnahmeterminen, Zahlungsfristen und Mängelansprüche fest. Auch Fristen aus bewilligten Förderungen werden erfasst. Um eine qualitativ hochwertige Ausführung zu garantieren, sollte der Architekt oder Fachplaner mehrmals die Baustelle kontrollieren und den Fortschritt dokumentieren.
Ein sogenannter Blower-Door-Test kontrolliert die Luftdichtheit des Gebäudes. Anschließend können eventuelle Mängel noch behoben werden.
6. Abnahme protokollieren und Technik erklären lassen
In einem Abnahmeprotokoll sollte schließlich schriftlich festhalten werden, ob alle Arbeiten qualitativ hochwertig ausgeführt und zur Zufriedenheit erledigt wurden. Eventuelle Mängel und Fristen für deren Behebung sollten hier ebenfalls notiert werden. Zudem sollten die Fachleute vor Ort die neue Heizung oder Lüftungsanlage erklären. Es kann sinnvoll sein, Wartungsverträge für die Anlagentechnik abzuschließen.
Nach der Sanierung sollte der Energieverbrauch kontinuierlich beobachtet und in einer Liste festgehalten werden. Nur wer die eigenen Verbrauchsgewohnheiten kennt, weiß wodurch Energie verbraucht wird und schafft so die beste Vorraussetzung für neue Energiesparerfolge.