Trotz aller Bemühungen, Betrugsobjekte schnellstmöglich zu identifizieren und Anbieter zu überprüfen: Betrüger werden immer professioneller und einige Hinweise auf unlautere Absichten erkennt man erst nach der Kontaktaufnahme. Daher sollten Sie Angebote bei der Immobiliensuche immer genau prüfen und vor allem keine voreiligen Geschäfte eingehen. Betroffen sind nicht nur Interessenten für Mietwohnungen, auch unter den Verkaufsobjekten finden sich gefälschte Angebote.
Günstiger Preis oder gar Schnäppchen
Ein Hinweis darauf, dass es sich um ein Betrugsobjekt handeln könnte, ist ein besonders attraktiver bzw. sehr günstiger Preis. Natürlich stößt man auch auf echte Schnäppchen, doch sollten Sie genau prüfen, ob die Anzeige tatsächlich echt ist.
Ob der Preis einer Immobilie tatsächlich ungewöhnlich niedrig ist, finden Sie mit Hilfe des örtlichen Mietpreisspiegels heraus. Insbesondere für ortsfremde Wohnungssuchende ist dieser ein gutes Hilfsmittel, um einzuschätzen, wie realistisch die Miete angesetzt wurde. Bei auffallend niedrigen Mieten – aber auch ungewöhnlich günstigen Kaufpreisen – ist vor allem im Zusammenspiel mit weiteren Auffälligkeiten Vorsicht geboten.
Bilder wie aus einem Hotel-Prospekt
Fotos verraten viel über ein Objekt. Erinnern Sie die Bilder in ihrer Hochglanz-Aufmachung jedoch eher an Werbeaufnahmen oder sind die Fotos optisch inszeniert wie die Bilder auf Hotelseiten, ist Skepsis angebracht. Vor allem, wenn eher unwichtige Details – zum Beispiel einzelne Gegenstände, Türknäufe oder die Einrichtung – gezeigt werden, handelt es sich wahrscheinlich um Fälschungen. Passen Fotos und die Beschreibung der Immobilie nicht zusammen, ist dies ebenfalls ein Warnzeichen, dass es sich um ein Betrugsobjekt handelt.
Ungewöhnlicher Baustil
Wenn Sie sich in dem Viertel auskennen, in dem das Objekt angeboten wird, ist das ein großer Vorteil. Erscheint die Wohnung auf den Bildern zum Beispiel wie ein Luxusobjekt oder ein designter Loft in einem modernen Hochhaus, obwohl in der Wohngegend nur Altbauten stehen, ist das ein Indiz für eine gefälschte Immobilienanzeige. Weckt das inserierte Objekt Ihr Misstrauen, fragen Sie nach der konkreten Adresse und prüfen Sie die Immobilie bei einem Spaziergang oder mit Google Maps.
Falsche Adresse
Wird in der Immobilienanzeige die Adresse angegebenen, ist eine Überprüfung leicht möglich: Existiert die angegebene Straße und Hausnummer überhaupt? Wenn nicht, handelt es sich um ein gefälschtes Angebot.
Wenn die Adresse tatsächlich existiert, suchen Sie diese auf und überzeugen Sie sich persönlich davon, dass die Beschreibung der inserierten Immobilie zum Objekt vor Ort passt. Noch schneller funktioniert eine Prüfung mit Google Maps und der Streetview-Funktion: Passen die reale Hausansicht und die Fotos nicht zusammen, ist das ein eindeutiger Hinweis auf ein gefälschtes Angebot.
Schlechtes Deutsch oder englische Korrespondenz
Auch die Beschreibung einer Immobilie kann Betrüger verraten, Texte in fehlerhaftem Deutsch sind Hinweise auf falsche Offerten. Aus dem Ausland agierende Betrüger nutzen manchmal Übersetzungsprogramme, die an der Sprachqualität erkennbar sind. Ist der Anzeigentext auf Deutsch formuliert und beantworten die Anbieter Ihre Anfrage auf Englisch, sollten auf jeden Fall die Alarmglocken klingeln – ein deutliches Indiz für ein Fake-Objekt.
Fehlende Informationen
Ein Anhaltspunkt für Betrugsobjekte sind auch fehlende Informationen. In der Regel erscheinen seriöse Wohnungsangebote mit einer ganzen Reihe von Fakten, wie der Höhe der Warm- und der Kaltmiete und dem Energieausweis. Betrüger präsentieren ihre Lockangebote aber oft nur mit der Angabe der Warmmiete. Auch wenn die Höhe von Warm- und Kaltmiete identisch ist, ist das ein Warnzeichen. Vor allem bei Verkaufsobjekten gehört der Energieausweis ins Inserat.
Konkreter Ansprechpartner fehlt oder klingt merkwürdig
Steht unter dem angebotenen Objekt kein Anbieter – das kann ein Makler oder eine Privatperson sein –, sollten Sie vorsichtig sein. Betrüger schreiben gern „Von Privat“ oder ähnlich schwammige Formulierungen.
Aber auch wenn ein Makler oder Eigentümer angegeben ist und die Suche im Internet einen realen Treffer hervorbringt, muss das keine Garantie für ein echtes Angebot sein. Es gibt durchaus Fälle, in denen Betrüger die Kontaktdaten von Maklern nutzen (möglicherweise sind Vor- und Nachname vertauscht) oder deren Nutzerprofile kapern, um dann unter dem Namen der seriösen Dienstleister gefälschte Immobilienanzeigen zu schalten. Zudem benutzen Betrüger oft Mailadressen mit auffälligen Domains, zum Beispiel "@ein-Fussballspiel-dauert-90-minten.de".
Tipp: Recherchieren Sie die genannten Ansprechpartner im Internet. Sofern eine Telefonnummer angegeben ist, rufen Sie dort an.