Bei einem Umzug entscheiden bestimmte Faktoren maßgeblich darüber, wie hoch die Umzugskosten am Ende liegen. Und zwar unabhängig davon, ob der Umzug privat organisiert oder von einem professionellen Umzugsunternehmen durchgeführt wird. Wir geben Ihnen einen Überblick der wichtigsten Posten in Ihrer Kostenkalkulation.
- Entfernung zwischen altem und neuem Zuhause: Je weiter die neue Wohnung von der alten Bleibe entfernt ist, desto höher sind die Umzugskosten, da die Benzinausgaben entsprechend steigen. Beim Transport schwerer Gegenstände – beispielsweise bei massiven Möbeln – ist der Spritverbrauch besonders hoch. Zusätzlich müssen Sie die Strecke wegen der Besichtigung, Schlüsselübergabe und Einrichtung eventuell mehrmals fahren. Die Fahrtkosten sollten Sie daher mit einem gewissen Puffer in Ihrer Kalkulation berücksichtigen.
- Umzugsvolumen: Der Umzug kann besonders teuer werden, wenn Sie einen großen Haushalt führen. Wie viele Möbel müssen Sie transportieren, wie viele Personen ziehen um, passt Ihr Umzugsgut in einen Transporter oder benötigen Sie eher einen Lkw? Je höher das Gesamtvolumen ist, desto höher sind die Preise für den Umzug.
- Umzugsart: Kümmern Sie sich selbst um den Transport oder engagieren Sie ein professionelles Umzugsunternehmen? Haben Sie schon einen Transporter, können Sie sich von Bekannten vielleicht einen Wagen leihen oder müssen Sie das Fahrzeug mieten? Generell sind Umzüge mit einem professionellen Unternehmen teurer als in Eigenregie, doch das Zurückgreifen auf Profis hat auch Vorteile.
Wir geben Ihnen im folgenden Absatz ein kleines Rechenbeispiel, das Ihnen die Entscheidung erleichtern soll, ob ein Umzugsunternehmen für Sie infrage kommt oder ob es eher auf einen Umzug in Eigenregie hinausläuft.
Wie viel kostet ein Umzug mit einem Umzugsunternehmen?
Ein Umzug mit einem Umzugsunternehmen ist meist deutlich teurer als ein privater Umzug, erspart Ihnen im Gegenzug aber eine Menge Stress und Arbeit. Pauschal lässt sich festhalten, dass ein Umzug mit Profis in der gleichen Stadt im Durchschnitt 600 Euro kostet. Selbstverständlich hängen die individuellen Preise von der Wohnungsgröße und der Entfernung ab: Ist die Wohnung über 60 Quadratmeter groß, müssen Sie schon von 700 Euro ausgehen. Für eine Single-Wohnung bis 35 Quadratmeter liegen die Kosten bei ungefähr 500 Euro.
Ziehen Sie in eine andere Stadt um und ist die neue Wohnung mehr als 500 Kilometer entfernt, müssen Sie bereits mit rund 2.000 Euro rechnen. Mit diesem Betrag müssen Sie auch rechnen, wenn Sie mit einem Mehrpersonenhaushalt und einer Grundfläche von über 100 Quadratmeter innerorts umziehen. Ziehen Sie mit Ihrer Familie in eine weiter entfernte Stadt, wird es folglich noch teurer. Grob geschätzt kostet ein Umzug mit einer Umzugsfirma folglich – je nach Personenanzahl, Entfernung und Umzugsvolumen – zwischen 500 und 3.000 Euro.
Welche Kosten entstehen beim Umzug?
Um einen realistischen Kostenvoranschlag zu erstellen, müssen Sie die anfallenden Ausgaben möglichst exakt schätzen können. Zusätzlich empfehlen wir Ihnen, einen kleinen Puffer für unerwartete Ausgaben einzuplanen, damit Sie von den tatsächlichen Umzugskosten nicht überrascht werden. Im Folgenden geben wir Ihnen eine Übersicht der unterschiedlichen Posten, die Sie bei einem Umzug berücksichtigen sollten.
- Renovierungskosten: Generell müssen Sie damit rechnen, dass Sie sowohl Ihre alte als auch Ihre neue Wohnung renovieren müssen. Sind Sie beispielsweise vor dem Umzug in der Pflicht, in Ihrem alten Zuhause die Wände weiß zu streichen, müssen Sie mit Preisen von 30 bis 40 Cent pro Quadratmeter rechnen. Zusätzlich müssen Sie die dafür benötigte Zeit in Ihre Planung einbeziehen. Je nach Vertrag ist es zudem möglich, dass Sie in der neuen Wohnung ebenfalls streichen müssen. Die Kosten für Renovierungsarbeiten in einer Mietwohnung fallen für gewöhnlich moderat aus. Für das Streichen einer Wohnung mit 70 Quadratmetern müssen Sie rund 30 Euro veranschlagen, für das Ausbessern kleinerer Schäden kommen noch ein paar Euro hinzu (z.B. Spachtelmasse für Bohrlöcher). Sollten Sie jedoch eine Eigentumswohnung oder ein Haus erworben haben, kann die Renovierung unter Umständen recht hohe Ausgaben verursachen.
- Umzugskartons: Um Ihr Umzugsgut sicher in Kisten zu transportieren, brauchen Sie einerseits genügend Umzugskartons, andererseits aber auch zusätzliches Verpackungsmaterial. Teller und Tassen etwa sollten Sie am besten in Luftpolsterfolie einwickeln, damit nichts zu Bruch geht. Pro Zimmer können Sie für Kartons und weiteres Verpackungsmaterial rund 30 Euro kalkulieren.
- Umzugswagen: Sollte Ihr Auto nicht groß genug sein, müssen Sie sich einen Transporter mieten. Dieser kostet im Durchschnitt rund 160 Euro pro Tag. Dabei gilt: Je größer die Ladefläche ist, desto teurer wird es. Falls Sie einen Lkw benötigen, fallen etwa 220 Euro pro Tag an.
- Halteverbotszone: Bei einem Umzug gibt es häufig keine ausreichenden Parkmöglichkeiten vor Ort, in Großstädten meist nicht mal in der Nähe. Steht der Umzugstransporter dann im Halteverbot, kann das teuer für Sie werden. Damit Sie keine Rechtswidrigkeit begehen, sollten Sie im Vorfeld eine Haltverbotszone beantragen – falls nötig sowohl für das alte als auch das neue Zuhause. Die Kosten liegen je nach Gemeinde oder Stadt zwischen 70 und 170 Euro.
- Meldekosten: Nach einem Umzug ist die Ummeldung beim Einwohnermeldeamt rechtlich vorgeschrieben. Die Bearbeitungsgebühr liegt je nach Region bei rund zehn Euro. Die Ummeldung muss ab dem Tag des Umzugs innerhalb von zwei Wochen erfolgen. Sollten Sie diese Frist nicht einhalten, können theoretisch hohe Mahngebühren auf Sie zukommen.
- Mietkaution: Jeder Vermieter fordert eine Kaution, um seine Immobilie gegen etwaige Schäden abzusichern. Für gewöhnlich beträgt diese Kaution eine Höhe von zwei bis drei Nettokaltmieten.
- Maklergebühren: Falls Ihnen ein Immobilienmakler bei der Suche hilft, verlangt er für seine Arbeit eine Provision. Wie hoch dieser Prozentsatz ist, hängt von der Region ab. Das Maximum liegt laut Gesetz bei zwei Monatskaltmieten zuzüglich Mehrwertsteuer.
- Umzugshelfer: Wenn Sie Ihren Umzug ohne professionelles Umzugsunternehmen stemmen und stattdessen auf Ihre Familie und Freunde zurückgreifen, sollten Sie dennoch ein bestimmtes Budget für die Verpflegung der Umzugshelfer zurückstellen. Ausreichend Getränke und Snacks sollten Sie auf jeden Fall bereitstellen und die Kosten dafür nicht unterschätzen.