Haus verkaufen – mit oder ohne Makler?

Haus verkaufen –
mit oder ohne Makler?

© Jesse Roberts / Unsplash

Genau wie der Hauskauf sollte auch der Verkauf gut überlegt sein. Ist die Entscheidung getroffen, sind ein paar Fragen zu beantworten: Sollte der Hausverkauf mit oder ohne Makler abgewickelt werden? Wenn ich einen Makler beauftrage, wer zahlt dann die Maklergebühren? Und welche Aufgaben übernimmt der Makler für mich? Wir fassen alle wichtigen Aspekte rund um das Thema Hausverkauf für Sie zusammen und erleichtern Ihnen die Entscheidung, ob Sie einen Makler beauftragen sollten oder nicht.

Der Verkauf der eigenen Immobilie kann viele Beweggründe haben, die Entscheidung wird nicht immer freiwillig getroffen. Es gibt zahlreiche Einflussfaktoren wie beispielsweise eine Veränderung der finanziellen Situation, einen Ortswechsel durch einen neuen Job oder einen Verkaufswunsch der Erbengemeinschaft beziehungsweise des Ex-Partners. Doch auch in diesen Fällen sollten Sie nicht voreilig handeln, sondern einen günstigen Zeitpunkt abwarten – beim Hausverkauf geht es je nach Marktsituation schnell um zehntausende Euro mehr oder weniger.

Haben Sie es nicht eilig, weil Sie beispielsweise im Alter lieber in einer etwas kleineren Wohnung leben möchten, sollten Sie auf jeden Fall die Entwicklung der Immobilienpreise beobachten und erst bei einer guten Marktlage aktiv werden. Sind etwa die Hypothekenzinsen niedrig, können sich mehr potenzielle Käufer auch höhere Immobilienpreise leisten. Wer keinen Zeitdruck verspürt, kann sich daher zunächst über die passende Vermarktung der Immobilie Gedanken machen: Soll das Haus privat oder mithilfe eines Maklers verkauft werden?

Aufgrund der eingesparten Kosten entscheiden sich einige Immobilienbesitzer dafür, das Haus privat – also ohne Makler – zu verkaufen. Die entfallene Maklerprovision kann dann als Spielraum für Vertragsverhandlungen dienen. Doch die Maklerkosten einzusparen bedeutet gleichzeitig, dass Hausverkäufer zahlreiche Aufgaben selbst übernehmen und daher viel Zeit investieren müssen. Zudem besteht durchaus die Gefahr, dass Immobilienbesitzer bei fehlendem Know-how finanzielle Verluste erleiden und rechtliche Aspekte nicht im Blick haben.

Damit Sie Ihre Immobilie nicht unter Wert verkaufen, sollten Sie das Objekt im Vorfeld bewerten lassen. Denn setzen Sie den Verkaufspreis zu niedrig an, könnte Ihnen einerseits viel Geld entgehen und andererseits werden Kaufinteressenten bei einem „Schnäppchen“ schnell misstrauisch. Verkaufen Sie Ihre Immobilie hingegen über dem marktüblichen Preis, melden sich zunächst vielleicht keine potenziellen Käufer – senken Sie dann den Preis, werden Interessenten ebenfalls stutzig. Die Lösung: Lassen Sie vor dem Verkauf den Verkehrswert Ihrer Immobilie ermitteln.

Kostenlose Immobilienbewertung

Entscheiden sich Hausbesitzer dennoch für einen privaten Verkauf, besteht der erste Schritt im Erstellen eines Kaufangebotes. Ein Angebot ohne Maklerprovision senkt tendenziell den Kaufpreis und macht das Haus zunächst interessanter für potenzielle Käufer. Sehr wichtig ist zudem ein möglichst aussagekräftiges Exposé, das den Kaufinteressenten auf einen Blick die nötigen Informationen zur Immobilie liefert, optisch ansprechend gestaltet ist und so im besten Fall auf Anhieb überzeugt. Wir helfen Ihnen dabei, ein vollständiges und ansprechendes Exposé zu erstellen und führen Sie Schritt für Schritt durch den Prozess.

Das Haus privat zu verkaufen ist zeitintensiv

Sämtliche Vermarktungs- und Verkaufsaktivitäten liegen beim Hausverkauf ohne Makler beim Verkäufer – den Recherche- und Zeitaufwand unterschätzen viele Immobilienbesitzer. Wer ein Haus eigenständig verkaufen möchte, muss nicht nur gut organisieren können, sondern sich auch mit den rechtlichen und administrativen Rahmenbedingungen beschäftigen. Denn neben der Vereinbarung von Besichtigungsterminen gehören auch Behördengänge sowie bau- und vertragsrechtliche Aspekte zu den Aufgaben beim Hausverkauf. Wer das meistert und zudem Geduld und Verhandlungsgeschick mitbringt, kann sein Haus durchaus auch privat erfolgreich verkaufen.

Wenn Sie Ihre Immobilie privat verkaufen wollen, haben Sie einige Herausforderungen zu meistern. Wir verraten Ihnen, wie Sie die drei häufigsten Fehler beim Hausverkauf vermeiden.

1. Fehler: Der Wert der Immobilie wurde falsch berechnet

Wenn der Verkaufspreis nicht stimmt, entgeht Ihnen womöglich viel Geld. Damit Ihnen das nicht passiert, liefern wir Ihnen hier alle relevanten Fakten zum Verkaufspreis. Eine große Rolle beim Verkaufspreis spielt der ursprüngliche Kaufpreis. Aber auch die Zinslage sowie besonders das Marktverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis.

TIPP:

Berücksichtigen Sie bei Ihrer Kostenkalkulation unbedingt, dass noch Zusatzkosten wie beispielsweise Ausgaben für den Notar, für Renovierungsarbeiten und für Gutachten auf Sie zukommen.

2. Fehler: Unzureichende Vermarktung und Präsentation der Immobilie

Damit Ihr Haus für potenzielle Käufer interessant wird, sollten Sie die Immobilie ansprechend präsentieren. Dazu gehören mindestens ein professionelles Online- oder Zeitungsinserat und ein ansprechendes Exposé. Stellen Sie sicher, dass Sie auf mehreren Plattformen inserieren. Zudem sollten Sie alle wichtigen Unterlagen für den Verkauf wie beispielsweise den Grundriss, den Lageplan und den Energieausweis besorgen.

Sehr wichtig für den ersten Eindruck ist das sogenannte Homestaging, also das Aufhübschen der Immobilie für die anstehenden Besichtigungen. Wir empfehlen Ihnen, optische Mängel vor dem ersten Besuch von Kaufinteressenten zu beseitigen. Sie sollten etwa fleckige Wände neu streichen, den alten Duschvorhang erneuern und kaputte Fliesen austauschen. Wer sein Haus in einem einwandfreien und ansprechenden Zustand präsentiert, kann durchaus einen (wesentlich) höheren Verkaufspreis erzielen.

3. Fehler: Schlechte Kaufberatung

Potenzielle Käufer möchten gut beraten werden. Dazu gehört auch, dass Sie als Verkäufer Anfragen zügig beantworten und professionell auf etwaige Rückfragen reagieren. Je länger ein Interessent auf eine Antwort und Informationen warten muss, desto schneller bekommt er den Eindruck, dass Sie nicht wirklich an einem Verkauf interessiert sind. Bereiten Sie deswegen am besten schon im Vorfeld passgenaue Antworten zu möglichen Fragen vor – so wirken Sie kompetent und seriös.

Wenn Sie sich beispielsweise aus Zeitgründen oder zwecks Beratungsbedarf gegen einen privaten Hausverkauf entscheiden, sollten Sie einen professionellen Makler aus Ihrer Region beauftragen, der hinsichtlich der Vermarktung und Verwaltung erfahren ist. Achten Sie dabei auf seinen oder ihren Ruf und besonders auch darauf, ob Sie menschlich zueinander passen. Sie sollten sich beraten und verstanden fühlen, schließlich übernimmt ein Makler beim Hausverkauf viele Aufgaben, die sonst Ihrer Entscheidungsgewalt unterliegen. Ohne Vertrauen ist eine gute Zusammenarbeit nicht möglich.

Ein Makler kümmert sich um alle Marketingmaßnahmen inklusive der Erstellung eines aussagekräftigen Exposés, der Vorauswahl potenzieller Käufer, der Organisation von Besichtigungsterminen und der Kommunikation mit Kaufinteressenten. Auch die Verhandlungsgespräche bis hin zum Vertragsabschluss und die Prüfung der Käuferbonität übernimmt der Makler oder die Maklerin. Zu den Aufgaben eines Immobilienprofis gehört es auch, gemeinsam mit dem Notar den Kaufvertrag aufzusetzen. Zudem kümmert sich der Makler um eine reibungslose Übergabe der Immobilie und die Nachbetreuung bei ausstehenden Fragen sowie hinsichtlich rechtlicher und administrativer Aspekte.

Wer zahlt die Maklerkosten beim Hausverkauf?

Seit Ende 2020 gilt auch für den Immobilienverkauf eine Art Bestellerprinzip, allerdings in moderater Form: Wer den Makler beauftragt, muss mindestens 50 Prozent der Courtage zahlen. Vorher trug in vielen Bundesländern (Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg und Hessen) allein der Käufer die volle Provision – unabhängig davon, ob er den Makler engagiert hatte oder nicht. Im Juni 2020 ließ der Bundesrat jedoch einen Gesetzentwurf der Großen Koalition passieren, der den Anteil des Käufers deckelt. Das „Gesetz über die Verteilung der Maklerkosten bei der Vermittlung von Kaufverträgen über Wohnungen und Einfamilienhäuser“ ist am 23. Dezember 2020 in Kraft getreten.

Die Höhe der Maklergebühren ist beim Hausverkauf grundsätzlich frei verhandelbar. In der Regel liegen sie bei rund sieben Prozent des Kaufpreises. Alle Bundesländer haben Richtwerte herausgegeben, an die sich die Makler überwiegend auch halten. Die Kosten werden in einem sogenannten Maklervertrag geregelt und fallen an, wenn eine Immobilie erfolgreich vermittelt wurde. Der Maklervertrag bestimmt die Parteien, den Leistungsumfang und die Provisionsvereinbarung. Außerdem wird dort geregelt, wie hoch der Angebotspreis ist und auf welche Summe sich die Untergrenze beläuft.

Vor- und Nachteile beim privaten Hausverkauf

  • Die Maklerprovision entfällt, deswegen gibt es mehr Spielraum bei Vertragsverhandlungen.

  • Die fehlenden Maklerkosten machen das Angebot womöglich attraktiver für Kaufinteressenten, wodurch die Anfragen steigen.

  • Höhere Flexibilität und eigenverantwortliches Handeln, z.B. bei der Auswahl potenzieller Käufer.

  • Zeitfaktor: Geduld und Ausdauer sind unverzichtbar.

  • Der Verkauf dauert aufgrund von fehlender Routine und Kontakte in der Regel länger.

  • Sie müssen sich Fachkenntnisse aneignen, um (rechtliche und bürokratische) Fehler zu vermeiden.

  • Für Sie besteht die Gefahr, die Immobilie unter Wert zu verkaufen.

  • Private Hausverkäufer unterschätzen häufig die Zusatzkosten (z.B. Notar, Gutachten, Renovierungsarbeiten).

Vor- und Nachteile beim Hausverkauf mit Makler

  • Der Makler bewertet die Immobilie und kann mit seiner Expertise den für Verkäufer bestmöglichen Preis ermitteln.

  • Sämtliche Marketingmaßnahmen (z.B. die Erstellung eines aussagekräftigen Exposés) übernimmt der Makler für Sie.

  • Höhere Flexibilität und eigenverantwortliches Handeln, z.B. bei der Auswahl potenzieller Käufer.

  • Der Immobilienmakler führt den gesamten Verkaufsprozess seriös und professionell durch: Von der Kommunikation mit den Kunden über die Organisation und Durchführung von Besichtigungen bis zu den Vertragsverhandlungen und dem Abschluss.

  • Beschleunigter Verkauf: Makler haben in der Regel ein großes Portfolio an Kontakten und möglichen Kaufinteressenten.

  • Sie sparen sich viel Zeit und Aufwand.

  • Höhere Kosten: Die Maklerprovision mindert den Gewinn des Verkäufers.

  • Die Flexibilität des Immobilienverkäufers wird eingeschränkt, z.B. entfällt die persönliche Auswahl potenzieller Käufer.

TIPP:

Sie haben auch die Möglichkeit, einen Zwischenweg zu wählen und Ihr Haus über immonet.de zu inserieren, wo Sie Schritt für Schritt durch den Verkauf geleitet werden. So haben Sie alle Freiheiten eines Privatverkaufs und müssen dennoch nicht auf die professionelle Verwaltung eines Maklers verzichten.

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