Typische architektonische Merkmale eines Landhauses

Historisch gesehen war das Landhaus oft eine Art Zweitwohnsitz wohlhabender Stadtbewohner. Nicht so prunkvoll wie eine Villa oder so herrschaftlich wie ein Stadthaus, wurden die Residenzen dennoch großzügig gebaut. Viele Elemente finden sich noch heute im Landhausstil:

• Blickfangende Elemente wie opulent gebaute Hauseingänge, aufwendig gestaltete Balkone, Terrassen, Pavillons oder Dachgauben
• Klappläden an den Fenstern
• Ziermauerwerk
• Türen, Fenster und Geländer aus Echtholz
• Dächer aus Schilf oder Reet
• Häufig Ausbauten wie Wintergärten oder Überdachungen

Fassade: Im Stil der jeweiligen Region

Materialien: Holz, Stein, Reet, Schilf, Keramik, Rattan

Dachform: Im Stil der jeweiligen Region: Walmdach, Krüppelwalmdach, Mansardendach

Das Landhaus muss nicht zwangsweise auf einer grünen Wiese stehen. Mit seiner rustikalen Erscheinung fügt es sich allerdings besser in ländliche Regionen als in Neubausiedlungen oder zwischen Reihenhäuser. Ein Cottage-Haus lässt sich hier nur selten mit den Vorgaben aus dem Bebauungsplan vereinbaren. Hinzu kommt, dass Landhäuser freistehend sind und ein eher großes Grundstück benötigen. Ein Garten gehört unbedingt dazu. Der Landhausstil steht für Ruhe, Naturverbundenheit sowie Gemütlichkeit und passt daher weniger in den städtischen Trubel. 

Bei Landhäusern handelt es sich oft um Holzhäuser, die immer häufiger in Fertigbauweise errichtet werden. Aber auch klassische Massivhäuser – seit Jahrhunderten Stein auf Stein gemauert – sind häufig zu sehen. Durch die natürlichen Materialien sind Cottage-Häuser prädestiniert, um ökologisch errichtet und als Energiesparhaus konzipiert zu werden. Auch Elemente von Fachwerkhäusern sind typisch für den Landhausstil.

So sieht das Landhaus innen aus

Auch in den Innenräumen eines Landhauses dominieren natürliche Materialien wie Rattan, Stein, Keramik oder Holz. Ein Kamin oder Kachelofen darf nicht fehlen und trägt zur wohligen Atmosphäre des Cottage-Hauses bei. Die Farben sind dezent. Es überwiegen Pastell- und Erdtöne. 

Böden und Wandgestaltung

Die Böden sind oft gefliest, wobei meist Naturstein zum Einsatz kommt. Aber auch Holzdielen sind typisch für ein Landhaus. Da die Deko oft üppig ausfällt, sind die Wände im Landhausstil schlicht gehalten und meist weiß oder in gedeckten Farben gestrichen. Bilder mit Holzrahmen dienen als Wanddeko. Wer es rustikaler mag, für den kommen Holzvertäfelungen oder freigelegte Ziegelwände infrage. Das sogenannte Sichtmauerwerk kann zum Beispiel weiß getüncht werden und erhält so einen modernen Anstrich.

Möbel und Einrichtung

Die Landhaus-Optik ist seit einiger Zeit ein beliebter Einrichtungsstil. Landhausmöbel sind meist aus massivem Holz gefertigt – oft auch mit Schnitzereien verziert. Hochglanz-Fronten sind im Cottage-Haus fehl am Platz. Vielmehr dominieren organische Strukturen. Die Küche ist das Herzstück im Landhaus. Utensilien wie gusseiserne Pfannen, Emaille-Töpfe und edles Porzellan unterstreichen den Landhaus-Look.

In Wohnzimmer und Schlafzimmer sind Textilien wie Leinen und gewebte Stoffe gefragt. Typisch für das Badezimmer im Landhausstil sind freistehende Badewannen, Waschtische und geflochtene Wäschekörbe mit Stoffüberzug. Die Armaturen sind meist geschwungen und kunstvoll verziert.

Ein Landhaus ist dann der richtige Hausstil, wenn Sie

• es gerne gemütlich und traditionell mögen.
• in der Natur leben und einen großen Garten haben wollen.
• ein großes Grundstück zur Verfügung haben.
• natürliche Materialien wie Holz, Stein oder Keramik bevorzugen.
• ein Faible für verspielte Details und Dekoration haben.