Nachhaltigkeit als Entscheidungsfaktor
Auch der Faktor Nachhaltigkeit kann eine Rolle spielen. „Für wen es wichtig ist, einen möglichst kleinen Fußabdruck zu hinterlassen, wird sich in der Regel für eine bestehende Siedlung entscheiden“, sagt Reinhold-Postina. Neubauten verbrauchen für den Bau viel Material, Energie und nicht zuletzt dauerhaft Platz. Nicht selten müssen Natur oder Agrarflächen den Neubausiedlungen weichen. Durch die Lage im Umland und die sich dadurch oft ergebenden langen Fahrwege wird die Umwelt auf Dauer zusätzlich belastet.
Doch Neubauimmobilien und Neubaugebiete können beim Thema Nachhaltigkeit auch punkten. Meist werden die neuen Gebäude als klimafreundliche Energiesparhäuser gebaut, die wesentlich weniger verbrauchen als vergleichbare Altbauten. E-Tankstellen gehören in einer Neubausiedlung mit dazu und Bäume, Sträucher, Parks, Wiesen sowie andere Ausgleichflächen werden oft gleich mitgeplant.
Die Nachbarn im Neubaugebebiet
In Neubaugebieten sind alle Bewohner erst vor Kurzem eingezogen und meist offen für neue Kontakte und künftige Freundschaften. Das kann die Eingewöhnung erleichtern. „Die Bevölkerung in neu entstehenden Baugebieten ist in der Regel sehr homogen. Jetzt ziehen vielleicht nur Familien mit Kindern hin. In 30 Jahren wohnen dann fast nur noch Senioren dort“, erklärt Wiech. Menschen, die nicht unbedingt rund um die Uhr Kindergeschrei haben möchten, werden in so einem Neubaugebiet vermutlich nicht glücklich.
Auch junge Menschen, die sich ein gemischteres Umfeld wünschen, fühlen sich in Neubaugebieten oft nicht wohl. Zudem gilt: Selbst wer offen für neue Kontakte ist, kann sich nicht sicher sein, auf Nachbarn zu treffen, mit denen die Wellenlänge stimmt.
In bestehenden Siedlungen hingegen haben Kaufinteressenten eine gute Möglichkeit, im Vorfeld Kontakt zu den Alteingesessenen aufzunehmen.
Natürlicher Sichtschutz für mehr Privatsphäre
Die Enge in Neubaugebieten und die anfangs oft noch fehlenden Abgrenzungen zwischen den Grundstücken stellen für viele Bewohner eine Herausforderung dar. Völlige Abschottung ist hier nicht möglich. Doch mit einigen Mitteln kann man zumindest einen gewissen Grad an Privatsphäre erreichen.
Eine Möglichkeit sind Hecken. Sie sehen gut aus und sorgen für einen gewissen Sicht- und Schallschutz. „Wenn man diese gemeinsam pflanzt, spart man nicht nur Geld, sondern auch Platz“, empfiehlt Reinhold-Postina. Wichtig sei es, eine schriftliche Vereinbarung zu treffen, damit man auch bei späteren Problemen oder einem Wechsel der Bewohner rechtlich auf der sicheren Seite ist.
Renovierung spielt erst mal keine Rolle
Ein großes Plus von Neubaugebieten: Wer in ein neues Gebäude zieht, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit in den nächsten Jahren nicht von plötzlich anfallenden Renovierungen oder technischen Herausforderungen überrascht. Während Bewohner von Altbauten mit anstehenden Arbeiten und entsprechenden Kosten rechnen müssen, können Besitzer von Neubauten einfach einziehen und das neue Zuhause genießen.