Strom
Um einen Anschluss an die öffentliche Energieversorgung kommen Sie nicht herum, selbst wenn Sie ein Passivhaus mit Photovoltaikanlage bauen und damit (nahezu) ohne externe Energie auskommen. Für den Hausanschluss an das Stromnetz ist der örtliche Netzbetreiber zuständig, der im Normalfall auch die Messstelle betreibt. Er bleibt auch dann zuständig, wenn Sie sich nach der Fertigstellung für einen anderen Energieanbieter entscheiden.
Gas
Der Anschluss an eine Gasleitung ist keine Pflicht und vor allem in ländlichen Regionen oft gar nicht möglich. Falls in Ihrem Gebiet ein Gasnetz vorhanden ist und Sie mit Gas heizen wollen, müssen Sie den Anschluss beim örtlichen Gasversorger beantragen. Die Alternative ist Flüssiggas, das in Tanks gelagert wird.
Telekommunikation
War früher vor allem der Telefon- und TV-Anschluss wichtig, dreht sich heute alles um eine stabile Internetverbindung. Wer im Home Office arbeitet, Smart Home oder Streaming-Dienste nutzt, sollte auf eine Verbindung mit hoher Bandbreite achten. Kabel- und Glasfaseranschlüsse bieten das schnellste und stabilste Internet. Hohe Bandbreiten verspricht in Zukunft auch das 5G-Mobilfunknetz. Noch ist allerdings unklar, ob es leistungsstarke Glasfaserkabel ersetzen kann.
Straßenerschließung: Wer trägt die Kosten?
Bevor Sie auf Ihrem Grundstück bauen können, muss es an das öffentliche Straßennetz angeschlossen werden. Den Löwenanteil dieser Kosten tragen Sie als Bauherr selbst. So legt § 129 Abs. 1 Satz 3 Baugesetzbuch (BauGB) fest, dass die Kommune mindestens 10 Prozent des beitragsfähigen Erschließungsaufwands übernehmen muss. Den Rest tragen die Anwohner, wobei der Verteilungsschlüssel von der jeweiligen Gemeindesatzung bestimmt wird.
Rechenbeispiel: Wie hoch sind die Erschließungskosten für den Straßenbau?
In einem Neubaugebiet in Hamburg soll eine Straße für 100.000 Euro gebaut werden. Sie bindet Grundstücke mit einer Gesamtfläche von 25.000 Quadratmetern an. Die Erschließungskosten pro Quadratmeter liegen somit bei 4 Euro. Wie viel Sie als Grundstückseigentümer zahlen müssen, hängt von der Größe und Nutzung Ihres Hauses ab. So wird die Grundstücksfläche mit einem Nutzungsfaktor multipliziert, der sich vor allem nach Flächennutzung (z. B. Gewerbe- vs. Wohngebiet) und Anzahl der Vollgeschosse richtet.
Erschließungskosten pro Quadratmeter x Nutzungsfaktor x Grundstücksgröße = Erschließungskostenanteil
Für ein Haus mit zwei Vollgeschossen in einem Wohngebiet liegt der Nutzungsfaktor in Hamburg bei 1,6. Die Eigentümer müssten bei einer Grundstücksfläche von 500 Quadratmetern daher 3.200 Euro zahlen.
4 Euro x 1,6 x 500 qm = 3.200 Euro
Nebenkosten für die Erschließung
Ebenfalls zu den Erschließungskosten gehören Nebenkosten wie ein Bodengutachten oder die Grundstücksvermessung. Das Bodengutachten gibt unter anderem Aufschluss über die Bodenbeschaffenheit, die wiederum die Erschließungs- und Hausbaukosten beeinflusst. Bei der Grundstücksvermessung wird ein Lageplan erstellt, der unter anderem für den Bauantrag nötig ist.