Oma Erna wohnte über 30 Jahre in einer schönen Altbauwohnung im vierten Stock. Obwohl ihr seit einiger Zeit beispielsweise das Treppensteigen schwerfällt, verweigert sie einen Umzug in ein Senorenwohnheim - wie viele alte Menschen - vehement. "Einen alten Baum verpflanzt man nicht", kommentierte sie jegliche Anspielung auf das Thema. Bis wir vor kurzem eine Seniorenwohnung fanden, die barrierefrei gestaltet ist und ihr seit dem Umzug ein selbstständiges Leben ermöglich, welches ihren alterbedingten Bedürfnissen gerecht wird.
Dass die Anforderungen an eine Immobilie im Alter anders sind als in jungen Jahren, ist den meisten bekannt. Trotzdem sorgen nur die wenigsten vor oder denken darüber nach, wie und wo sie im Alter wohnen werden. Dinge, die einst keine Rolle gespielt haben, werden jedoch mit zunehmenden Lebensjahren umso wichtiger. Duschen mit flachem Einstieg, Treppenlifte oder Halterungen zum Abstützen und Hochziehen und ähnliche Hilfsmittel werden dann nötig. Auch die Bedürfnisse von Rollstuhlfahrern sind vielfach zu berücksichtigen, wenn Seniorenwohnungen gesucht werden. Hierzu gehört beispielsweise die Erreichbarkeit aller Lichtschalter und Steckdosen in der Wohnung. Auch bei der Einrichtung ist darauf zu achten, dass Stolperfallen, insbesondere durch Teppichkanten oder ähnliches, vermieden werden.
Doch nicht nur bauliche Veränderungen sind nötig, vielfach schätzen ältere Mieter auch möglichst kurze Wege Einkaufsmärkten und anderen Einrichtungen. Auch der Weg zur nächsten Apotheke oder Arztpraxis sollte möglichst nicht zu lang sein. Wichtig ist für die meisten Senioren, dass sie – trotz altersbedingter Einschränkungen – unabhängig bleiben können. Nirgends ist dies besser möglich als in Seniorenwohnungen, die genau hierfür – sowohl baulich als auch lagebedingt – angepasst sind. Insbesondere Erdgeschosswohnungen oder Wohnungen mit Lift bieten sich an. Ob es sich um eine behindertengerechte Single-Wohnung oder eine 2-,3- oder 4-Zimmerwohnung handeln soll, liegt natürlich im Ermessen des jeweiligen Mieters.