Buchmesse, Bach und Bauten des Jugendstils – das und noch einiges mehr ist Leipzig. Als „heimliche Hauptstadt“ Sachsens mit rund 525.000 Einwohnern steht Leipzig immer im sportlichen Wettbewerb mit der Landeshauptstadt Dresden. Der Markt für Immobilien in Leipzig stellt sich entspannter dar als in anderen deutschen Großstädten.
Durch die hohe Zahl der Abwanderungen nach 1989 standen erheblich mehr Wohnungen zur Verfügung, als nachgefragt wurden. Denn nach dem Mauerfall sorgten die vermeintlichen Vorzüge des Westens für zahlreiche Umzüge nach Westdeutschland. So hat Leipzig seit 1989 fast 100.000 Einwohner verloren.
Die Folgen der Abwanderung sind bis heute zu spüren: Noch immer besteht bei den Immobilien in Leipzig insgesamt gesehen ein Überangebot. Insbesondere bei Wohnungen zum Mieten haben Interessenten eine attraktive Auswahl. Wo Sie am besten fündig werden und was Sie sonst noch über die Messe- und Bachstadt Leipzig wissen sollten, lesen Sie hier.
Im Allgemeinen gibt es in Leipzig einen Überschuss an Wohnraum, allerdings übersteigt die Nachfrage nach Mietwohnungen mit einer Miete unter 4,50 Euro pro Quadratmeter das vorhandene Angebot. Zu diesem Ergebnis kommt das Marktbarometer für 2012, veröffentlicht im Juni 2013. Zum Vergleich: In Hamburg zahlt man für einfache Wohnlagen mindestens sechs Euro Kaltmiete pro Quadratmeter.
In München beginnen die Kaltmieten in einfachen Lagen bei 9,50 Euro. Allein Hannover, Dresden und große Ruhrgebietsstädte können mit den günstigen Mieten in Leipzig mithalten.
In Leipzig leben rund 525.000 Einwohner in zehn Stadtbezirken mit 63 Stadtteilen. Von den gut 317.00 Haushalten (Ende 2011) sind mehr als die Hälfte Single-Haushalte. In nur sieben Prozent der Haushalte wohnen vier oder mehr Personen. Knapp vierzig Quadratmeter hat jeder Leipziger durchschnittlich als Wohnfläche zur Verfügung. Die durchschnittliche Wohnfläche einer Wohnung beträgt stolze 67 Quadratmeter.
Die Leipziger ziehen gerne um, bleiben aber ihrer Stadt überwiegend treu: Im Jahr 2012 gab es mehr als 52.000 innerstädtische Umzüge und die Zahl der Zuzüge lag deutlich über den Fortzügen. In den ersten drei Quartalen 2012 wurden 711 Baugenehmigungen erteilt, davon entfielen 321 Genehmigungen auf Wohngebäude.
Einwohner: 525.000
Durchschnittsalter der Einwohner: 44 Jahre
Haushalte: 303.500
Davon Single-Haushalte (Ende 2011): 52 %
Durchschnittliche Wohnfläche pro Person: 40 qm
Zuzüge III. Quartal 2012: 9.900
Fortzüge III. Quartal 2012: 6.8000
Stadtbezirke: 10
Stadtteile: 63
Quartiere mit Immobilien in Toplagen sind die Stadtteile Schleußig, Plagwitz, Leutzsch, Gohlis-Süd und das Zentrum. Gohlis-Süd und das Zentrum zeichnen sich aus durch Toplagen und gute Lagen, einfache und mittlere Lagen gibt es praktisch nicht. Bis zu elf Euro pro Quadratmeter kostet die Miete beispielsweise im Bachviertel und im Musikerviertel. Wer eine Wohnung kaufen will, muss bis 3.800 Euro pro Quadratmeter kalkulieren. Für ein Einfamilienhaus werden bis zu 850.000 Euro beanschlagt.
Als gute Wohnlagen zählen in Leipzig Stötteritz, Südvorstadt und Marienbrunn als südliche Stadtteile. Im Westen von Leipzig sind Leutzsch, Böhlitz-Ehrenberg und Burghausen gute Lagen. Teile von Eutritzsch im nördlichen Leipzig zählen ebenfalls dazu. Hier liegen die Preise pro Quadratmeter bei etwa neun Euro für Mietwohnungen und bis 2.700 Euro für Eigentumswohnungen. Für ein Einfamilienhaus zahlt man bis zu 500.000 Euro.
Mittlere Wohnlagen überwiegen bei den Immobilien in Leipzig. In praktisch allen Stadtteilen werden hierfür bis zu sechs Euro Kaltmiete pro Quadratmeter verlangt. Eigentumswohnungen liegen bei rund 2.400 Euro pro Quadratmeter. Einfamilienhäuser sind unter 300.000 Euro Kaufpreis erhältlich.
Einfache Immobilien-Lagen befinden sich überwiegend im Osten und Nordosten der Stadt. In Paunsdorf, Schönefeld-Abtnaundorf, Neustadt-Schönefeld, Eutritzsch und Sellerhausen liegen die Kaltmieten für Wohnungen bei höchstens 4,50 Euro pro Quadratmeter. Für eine Eigentumswohnung wird maximal 1.000 Euro pro Quadratmeter fällig. Einfamilienhäuser zum Kauf sind erhältlich bis 220.000 Euro.
Immobilien am Lindauer Hafen / Alt-West
In den Bereichen der guten und erstklassigen Immobilien, besonders im Stadtteil Alt-West, werden sich in naher Zukunft einige positive Entwicklungen ergeben. Das Gebiet um den Lindenauer Hafen wurde zu Bauland erklärt. Ein ganzer Stadtteil entsteht hier. Rund um einen neuen Yachthafen mit 200 Liegeplätzen werden Wohnungen und Häuser zum Kaufen und Mieten gebaut.
Wer hier in einem Neubau wohnen möchte, profitiert von citynaher und zugleich sehr grüner Lage, hervorragend ausgebauter Infrastruktur und bester Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. In der Planung sind neben Luxusobjekten mit großem Grundstück auch Mehrfamilienhäuser mit Penthouse im Dachgeschoss. Ein Teil davon steht Mietern offen, ein anderer ist zur Selbstnutzung durch Eigentümer vorgesehen. Wer hier Immobilien zum Kauf sucht, sollte sich die Finanzierungsmöglichkeiten der Sächsischen Aufbaubank ansehen, die besonders günstige Zinsbedingungen anbietet.
Gewerbeimmobilien für Einzelhandel und Gastronomie ergänzen das Angebot der Immobilien im Lindenauer Hafen. Auskünfte zu diesen Immobilien gibt das Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung.
Immobilien in weiteren westlichen Bezirken
Der Markt für Wohnungen zum Kaufen zeigt sich lebendig und relativ ausgeglichen in Angebot und Nachfrage. Ein passendes Haus zum Kaufen zu entdecken, gestaltet sich schwieriger als ein Wohnungskauf. Das ist der Tatsache geschuldet, dass es in Leipzig nur wenige Ein- und Zweifamilienhäuser gibt. Solche Häuser können im Moment fast nur gekauft werden, wenn andere Familien ausziehen.
Der Markt für Häuser zum Kaufen ist hart umkämpft, und die Kaufpreise können bei begehrten Objekten unverhältnismäßige Höhen erreichen. Beispiel dafür ist das Villenviertel von Schleußig. Selbst deutlich sanierungsbedürftige Immobilien mit riesigem Grundstück erzielen in dieser Region Preise von 500.000 Euro bis über der Millionengrenze. Als Gegenbeispiel verzeichnen Schönau und Miltitz im Stadtbezirk West eine relativ hohe Abwanderungsrate, sodass es erfolgreicher sein kann, dort nach Bauland oder Häusern zu suchen.
In Miltitz, Großzschocher und Knauthain wurden von der Stadtverwaltung freie Flächen zu Baugrundstücken, vornehmlich für die Errichtung von Ein- und Zweifamilienhäusern, erklärt. Knauthain mit der Thomas-Müntzer-Siedlung ist durch seine idyllische Lage in der Nähe des Cospudener Sees und des Elsterstausee sowie am Freizeitpark Belantis überaus attraktiv für Familien.
In Grünau, ebenfalls südwestlich des Stadtzentrums, ist das Schönauer Viertel in der Entwicklung. In manchen Arealen sind die Bautätigkeiten schon abgeschlossen, in anderen Gebieten des Schönauer Viertels werden noch neue Häuser gebaut oder weitere Bebauungspläne erarbeitet. Der Kulkwitzer See liegt als Naherholungsgebiet vor der Haustür. Gute Infrastruktur und Anbindungen an den öffentlichen Nahverkehr sind bereits vorhanden. Wohnen im Grünen mit kurzen Wegen in die City ist hier möglich.
Die Beliebtheit der verschiedenen Viertel ist an der Zu- oder Abwanderung der Leipziger messbar. Deutliche Zuwanderungen verzeichnen Eutritzsch und Mockau-Süd im Stadtbezirk Nord, Lindenthal im Bezirk Nordwest, Marienbrunn und Dölitz-Dösen im Bezirk Süd.
Besonders beliebt sind diese Bezirke durch ihre Zentrumsnähe sowie das gut ausgebaute Nahverkehrsnetz.
Häuser und Gewerbeimmobilien sind in den guten und besten Lagen praktisch nicht zu bekommen. Wer dort ein Haus kaufen möchte, sollte einen Immonet Suchagent nutzen oder einen Makler beauftragen: Das reduziert den eigenen Aufwand bei der Immobiliensuche erheblich und Sie können schnell reagieren, sobald ein passendes Angebot für Sie gefunden wurde. Denn wenn ein Haus in dieser Lage verkauft wird, sind diese meist sehr begehrt und werden zügig weiter vermittelt.
Interessenten für Renditeobjekte zum Vermieten schauen sich in den mittleren bis einfachen Lagen in Schönefeld-Abtnaundorf im Bezirk Nordost sowie Volkmarsdorf, Neustadt-Neuschönefeld um.
Wer in einem Stadtteil mit mittleren und einfachen Lagen Immobilien kaufen möchte, kann über eine Sanierung, die der Nachfrage nach Wohnraum angepasst ist, gute Gewinne erzielen. Während bei Immobilien mit zwei oder drei Zimmern ein Überangebot herrscht, übersteigt bei Ein-Zimmer-Wohnungen und Wohnungen mit vier und mehr Zimmern die Nachfrage die vorhandenen Angebote.
Grundstücke zum Bauen sind ähnlich schwer zu finden wie Ein- und Zweifamilienhäuser. Es fehlt schlicht an Bauland in Leipzig. Neue Grundstücke für den Hausbau wurden in Althen ausgewiesen, wo mit der Sachsentherme ein beliebter Wellness-Tempel liegt. In den Stadtteilen Althen-Kleinpösna und Probstheida gingen zuletzt die Einwohnerzahlen zurück und können daher gute Viertel für die Suche nach Häusern und Grundstücken sein.
Auf dem Markt für Immobilien in Leipzig fragen Studenten vornehmlich zentral gelegenen oder zumindest zentrumsnahen Single-Wohnungen und WG-geeignetem Wohnraum nach.
Ende 2012 gab es rund 5.200 Plätze in Wohnheimen des Studentenwerks. Seit dem Ende der 1990er Jahre ist die Südvorstadt ein bevorzugtes Viertel für Studenten. Multikulturelle Gastronomie, Einkaufsmöglichkeiten und Orte für Kulturveranstaltungen siedelten sich infolge der studentischen Zuzüge an.
Schleußig und Zentrum-Nordwest profitieren ebenfalls vom Studentenleben. Durch die studentische Nachfrage nach Immobilien in diesen Bezirken sind dort günstige Wohnungen knapp geworden. Da Studenten ein knapperes Budget zur Verfügung steht, profitieren die östlichen Stadtteile wie Reudnitz-Thonberg, Neustadt-Neuschönefeld und Volkmarsdorf von größerer studentischer Nachfrage.
Das soziale Umfeld und eine niedrige Sanierungsquote sorgen für niedrige Mieten und eine gute Auswahl an Immobilien für Studenten und Geringverdiener. Es zeichnen sich für die Zukunft dieser Ortsteile deutliche Verbesserungen ab, denn die Studenten ziehen auch hier die Ansiedlung neuer Einrichtungen und Betriebe nach sich. Außerdem sind Teile der Bezirke zu Sanierungsgebieten oder zu „Programmgebieten Soziale Stadt“ erklärt worden. Hier ist mit zeitnahen Verbesserungen von Umfeld und Infrastruktur zu rechnen.
Im statistischen Quartalsbericht IV/2012 wird prognostiziert, dass sich in den kommenden Jahren die Zahl der Studenten aufgrund geburtenschwacher Jahrgänge verringern wird. Damit wäre der Markt für Immobilien in Leipzig im Bereich günstigen Wohnraums in Zukunft nicht mehr so extrem von Wohnraumverknappung geprägt.
Für Familien mit mindestens zwei Kindern unter 16 Jahren gibt es interessante Förderungen beim Kauf eines Grundstücks aus städtischem Besitz. Die städtische Eigenheimrichtlinie gilt für den Erwerb von Wohnungen und von Häusern. Detaillierte Informationen über Förderungen und Bedingungen gibt es beim Liegenschaftsamt Arbeitsgruppe Marketing.
Darüber hinaus bietet die Sächsische Aufbaubank Förderungen zur Sanierung für energiesparende Maßnahmen, die auch durch KfW-Mittel getragen werden. Auch Mehrgenerationenwohnen wird durch die SAB gefördert, wenn bestimmte Vorgaben erfüllt werden. Hierzu zählt unter anderem, dass das Wohngebäude in einer Kommune liegt, die mehr als 2.000 Einwohnern hat.
Seit 2005 haben sich international tätige Unternehmen und Institutionen in Leipzig angesiedelt und Arbeitsplätze auch für Arbeitnehmer aus der Region geschaffen. Dazu gehören BMW (Werk) mit über 6.000 Arbeitsplätzen, Porsche (Werk) mit der geplanten Zahl von 20.000 Arbeitsplätzen bis 2018, DHL mit ungefähr 3.500 Angestellten, Deutsches Biomasseforschungszentrum mit aktuell 161 forschenden Wissenschaftlern Fraunhofer-Zentrum für Mittel- und Osteuropa (MOEZ) und Fraunhofer Institut für Zelltherapie und Immunologie (IZI), die beide zusammen etwa 300 Mitarbeiter beschäftigen und Amazon mit etwa 2.000 Angestellten.
Leipzig wächst durch Zuwanderungen aus dem Umland und aus dem angrenzenden Sachsen-Anhalt, durch mehr Geburten als Sterbefälle und durch etwa 35.000 Studenten, die ca. sieben Prozent der Gesamtbevölkerung in Leipzig ausmachen. Den größten Anteil der Zugewanderten bilden Menschen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren. Das Durchschnittsalter der Leipziger beträgt 44 Jahre.
Drei Viertel aller Studenten sind an der Universität Alma Mater Lipsiensis eingeschrieben, die 1409 gegründet wurde. Weitere Hochschulen in der Stadt sind HTWK (Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur), HHL (private Handelshochschule / Graduate School of Management), HGB (Hochschule für Grafik und Buchkunst), Hochschule für Musik und Theater Leipzig „Felix Mendelssohn Bartholdy“, LSoM (Leipzig School of Media), Hochschule für Telekommunikation und AKAD Hochschule (Fernhochschule).
Weltweit ist Leipzig bekannt für Kultur und Medien. Hier wurden die ersten Druckerzeugnisse gefertigt, die Buchmesse ist jährlicher Publikumsmagnet. Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) mit der Media City für Film und Fernsehen, sowie verschiedene Radiosender sind hier heimisch.
Die Leipziger Messe konnte sich neben den Messestädten Köln, Hannover und Frankfurt als Veranstaltungsort zahlreicher internationaler Kongresse und Messen etablieren. 2012 wurden 1,2 Millionen Besucher auf Kongressen und anderen Veranstaltungen der Messe Leipzig gezählt.
Ein großer Besuchermagnet ist der Zoologische Garten. Leipzig gehört mit zahlreichen Parks zu den grünsten Städten Deutschlands.
Als Wirkungsstätte von Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy sowie des Gewandhausorchesters und des Thomanerchores ist Leipzig eine Stadt der Musik. Oper und Theater haben großen Stellenwert in der städtischen Kulturlandschaft.
Anfang 2010 waren knapp 218.000 Fahrzeuge in Leipzig angemeldet. In 13 Parkhäusern und Tiefgaragen können Fahrzeuge abgestellt werden. Die Leipziger Verkehrsbetriebe LVB transportierten im Jahr 2012 gut 139 Millionen Fahrgäste. Etwa ein Fünftel der Passagiere nutzen die Busse auf 61 Linien, der Großteil fährt auf 13 Straßenbahnlinien durch Leipzig. Insgesamt decken Busse und Straßenbahnen mehr als 1.300 Kilometer Strecke ab.
Durch Leipzig führen mehr als 300 Kilometer Radwege. Dazu kommen die Strecken durch die städtischen Grünanlagen und die Trassen zu den Seen und Naherholungsgebieten vor den Toren der Stadt. Der Anteil der Radfahrer am Straßenverkehr soll in Leipzig bis 2020 auf mindestens 25 Prozent steigen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden bei Straßenbaumaßnahmen Radwege vorrangig berücksichtigt. Über zwei Millionen Passagiere nutzen jährlich den Flughafen Leipzig als Start- oder Abflughafen. DHL trägt mit seinem Luftkreuz dazu bei, dass der Flughafen als hochmodernes Logistikzentrum anerkannt ist. Rund 865.00 Tonnen Güter wurden 2012 umgeschlagen.