Drei verschiedene Arten von Hängematten
Heute unterteilt man die Hängematte in hauptsächlich drei verschiedene Arten. Die klassische Variante besteht aus einer Liegefläche aus Tuch- oder Netzgewebe mit Aufhängebändern an beiden Seiten. Es gibt sie in einer großen Vielfalt hinsichtlich der Größe, Farbe und des verwendeten Materials. „Sehr beliebt sind Tuchhängematten aus Baumwolle“, sagt Mark Lyon, Inhaber des Hängematten-Onlineshops abhaengen.com. „Immer mehr Hersteller bieten sie auch aus fair gehandelter Bio-Baumwolle an.“
Vor- und Nachteile der klassischen Hängematte
In der klassischen Hängematte lässt sich gut ein kleines Nickerchen machen, denn die Liegefläche umschließt den Schläfer seitlich und stützt den Körper. Ein Herausfallen wird so verhindert. Dafür macht sie optisch nicht viel her. „Wird sie nicht benutzt, hängt sie durch wie ein nasser Sack. Das stört das ästhetische Empfinden mancher Menschen“, so Lyon. Großer Vorteil der klassischen Hängematte: Sie lässt sich leicht reinigen – ein Schonwaschgang in der Waschmaschine ist für sie kein Problem.
Auch weit verbreitet: Die Stabhängematte
Eine zweite weit verbreitete Art ist die Stabhängematte. Aufgebaut ist sie ähnlich wie die klassische Variante, zwischen Liegefläche und Aufhängebändern ist aber zusätzlich jeweils ein Spreizstab eingearbeitet. „Die Stäbe sorgen dafür, dass die Hängematte aufgespannt bleibt, auch wenn man sie nicht benutzt“, erklärt Lyon. Der Effekt: Man liegt eher darauf als darin. Sie eignen sich deshalb besonders gut, um sich zu sonnen.
Vor- und Nachteile der Stabhängematte
Was dem Hängematten-Nutzer beim Sonnenbad zugutekommt, erweist sich bei der Verwendung als Bett jedoch als Nachteil: „Zum Schlafen taugt sie kaum, da die Stabhängematte durch die Spannung zum Kippen neigt. Man kann die Liegeposition nur schlecht wechseln“, sagt Mark Lyon, der seit über 20 Jahren Hängematten vertreibt. Eine schnelle Bewegung oder das bloße Umdrehen reicht schon aus, damit sich die Liegefläche dreht und man herausfällt. Doch mit einem Trick lasse sich diese Gefahr minimieren, so der Experte: „Am besten legt man sich diagonal hinein. Dann fällt man nicht so leicht heraus.“
Die Reisehängematte als mobiler Begleiter
Dritte Art der Hängematte ist die Reisehängematte. Sie wird häufig aus Nylon oder Fallschirmseide gefertigt und zeichnet sich durch ihre Leichtigkeit aus. In Kombination mit der Wetterfestigkeit macht sie das zum idealen Begleiter, wenn man unterwegs ist und vorübergehend einen Platz zum Schlafen braucht. Eine Dauerlösung für den alltäglichen Gebrauch ist die Reisehängematte aber nicht. „Zu Hause wird man mit solch einer Hängematte nicht so viel Spaß haben wie mit einer schönen Hängematte aus Baumwolle“, meint Lyon.
Länge der Hängematte fällt je nach Hersteller unterschiedlich aus
Hängematten – egal welchen Typs – werden in unterschiedlichen Längen und Breiten angeboten. Die verschiedenen Längen werden meist von S bis XXL angegeben. Wie lang sie tatsächlich ausfallen, hängt aber vom Hersteller ab, sagt Lyon. Sich vor dem Kauf zu informieren sei deshalb sehr wichtig. „Bei der Breite kann man ganz grob sagen: Alles unter 1,40 Meter ist eine Single-, bis 1,70 Meter eine Doppel- und alles darüber eine Familiengröße“, erklärt der Hängematten-Fachmann. Die richtige Breite richtet sich nach der Körpergröße. „Ein 1,90 Meter großer Mensch braucht wenigstens 1,70 Meter Breite, sonst macht das diagonale Liegen keine Freude.“
So positionieren Sie die Hängematte optimal
Die klassische Hängematte hängt man bananenförmig auf. „Der niedrigste Punkt“, erläutert Lyon, „sollte in etwa in Hüfthöhe liegen. So kommt man bequem rein und wieder raus.“ Die Stabhängematte sollte recht straff und somit weniger krumm aufgehängt werden.
Aus diesen beiden Faustformeln ergeben sich unterschiedliche Entfernungen zwischen den Punkten, an denen die Enden der Hängematte befestigt werden. Bei der Stabhängematte empfiehlt Lyon einen Mindestabstand von 110 Prozent der Gesamtlänge. Möchte man also eine 2,50 Meter lange Matte aufhängen, sollten die Bäume, die Wände oder die Balkongeländer etwa 2,75 Meter auseinander stehen. Die stablose Hängematte benötigt etwa 90 Prozent ihrer Gesamtlänge als Abstand, damit sie wie eine Banane durchhängt – bei einer Matte von 2,50 Metern Länge wären das folglich 2,25 Meter.
Ob Baum, Wand oder Geländer: Hauptsache stabil
Idealerweise hat man im Garten zwei Bäume im richtigen Abstand zueinander stehen, an denen man die Hängematte befestigen kann. Damit die Bäume die auftretenden Zugkräfte aushalten können, muss der Stamm eine gewisse Dicke haben. „Mindestens 20 Zentimeter Durchmesser sollten es schon sein“, sagt Lyon.
Um die Matte an ihnen festzubinden, verwendet man statt Seilen am besten spezielle Baumgurte. Sie schützen die Rinde vor Beschädigungen. Wer mit der Hängematte auf dem Balkon entspannen möchte, sollte vorher prüfen, ob das Geländer stabil genug ist. Gleiches gilt für die Zimmerwände, wenn die Matte im Innenbereich genutzt werden soll. Der Handel bietet für fast jeden Untergrund das richtige Befestigungsset an, bestehend aus Schraubhaken und passenden Dübeln.
Alternative: Ein Hängematten-Gestell
Wer im Garten oder auf dem Balkon keine Möglichkeit hat, eine Hängematte zu montieren, kann sich auch ein spezielles Gestell anschaffen. Es gibt sie aus Stahl oder Holz. „Manche meiner Kunden legen sich ein Gestell zu, weil sie die Flexibilität schätzen“, erklärt Lyon. „Denn im Garten kann man damit mit der Sonne oder dem Schatten mitwandern.“ Kleiner Nachteil: Die Gestelle sind meist recht schwer.
Sicherheit: Das sollten Sie beachten
Ob man die Hängematte mit einem Baumgurt, mit Seilen oder Haken befestigt hat: Wichtig ist, die Aufhängung regelmäßig zu kontrollieren. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Kinder die Hängematte benutzen. „Die Aufhängebänder dürfen nicht verdreht sein, weil die Hängematte sich mehrfach um die eigene Achse gedreht hat“, sagt Lyon.
Eine Stabhängematte eignet sich nach Ansicht von Lyon aufgrund der erhöhten Kippgefahr für Kinder nicht. „Kindern lieben Hängematten, aber sie missbrauchen sie auch gern als Spielgerät oder Schaukel.“ Dadurch riskieren sie nicht nur Stürze. Es ist auch eine große Belastung für die Hängematte, die so schneller kaputt zu gehen droht.
Wer diese Tipps beherzigt und schon beim Kauf auf Qualitätskriterien wie etwa die Dicke des Tuchs oder die Verarbeitung der Nähte achtet, wird viele Jahre Freude mit seiner Hängematte haben.