Wie funktioniert eine Wärmepumpe?
Bei einer Wärmepumpe wird im Gegensatz zu anderen Heizungen kein Brennstoff verbrannt, sondern ein Kühlmittel komprimiert, das sich unter Druck erhitzt und die für das Heizsystem notwendige Temperatur erzeugt. Voraussetzung dafür ist, dass das Kühlmittel vorher verdampft wird. Hierzu werden Luftwärme, Wasserwärme oder Erdwärme genutzt. Während Wasser bei rund 100 Grad Celsius verdampft, reichen bereits die niedrigen Temperaturen der Umweltwärmequellen aus, um das Kühlmittel verdampfen zu lassen.
Grundsätzlich ist bei der Wärmepumpentechnik zu beachten, dass die Wärmepumpe umso effizienter arbeitet, je höher das Temperaturniveau der Umweltwärme ist. Der umgekehrte Fall gilt für den Heizkreislauf: Je niedriger die Temperaturanforderungen sind, desto weniger Strom muss für die Komprimierung des gasförmigen Kühlmittels eingesetzt werden.
Wann lohnt sich eine Wärmepumpe?
In der Praxis eignen sich Wärmepumpen in Kombination mit Flächenheizungen. Aufgrund des höheren Heizwasservolumens und dem Estrich als Speichermasse benötigen Fußboden- und Wandheizung im Gegensatz zu Heizkörpern nur Temperaturen von rund 30 Grad Celsius. Ein ähnlicher Zusammenhang besteht zwischen der Wärmepumpeneffizienz und der Wärmedämmung des Hauses. Unabhängig vom Heizungssystem lassen sich gut gedämmte Häuser mit geringeren Temperaturen beheizen als schlecht gedämmte Häuser. Da moderne Neubauten aus energetischer Sicht über eine qualitativ hochwertige Gebäudehülle und vielfach auch über Flächenheizungen verfügen, werden hier zu einem überwiegenden Teil Luftwärmepumpen und Erdwärmeheizungen eingesetzt.
Das kostet der Einbau einer Wärmepumpe
Der Preis einer Wärmepumpe richtet sich in erster Linie nach der Art der gewünschten Wärmequelle. Da bei Luftwärmepumpen im Gegensatz zu Erdwärmeheizungen kein sogenannter „Erdwärmetauscher“ benötigt wird, kann man für ein Einfamilienhaus je nach Hersteller mit Kosten von 12.000 bis 16.000 Euro für eine Komplettinstallation rechnen.
Erdwärmeheizungen dagegen sind deutlich teurer. Hier geht es bei rund 20.000 Euro für eine Wärmepumpe mit Erdsonden los. Wählt man einen Flächenkollektor, wird es etwas günstiger. Da Erdwärmeheizungen jedoch ganzjährig den „warmen“ Boden als Wärmequelle nutzen und Luftwärmepumpen im Winter lediglich die sehr kalte Luft, spielen sich die Mehrkosten für eine Erdwärmeheizung aufgrund der geringeren Heizkosten nach rund fünf Jahren wieder ein.
Die Vor- und Nachteile von Wärmepumpen
Zu den wesentlichen Vorteilen einer Wärmepumpe zählen deren Umweltfreundlichkeit und die niedrigen Heizkosten. Viele Hausbesitzer wollen sich mit einer Wärmepumpe aber auch unabhängig von den ständig steigenden Öl- und Gaspreisen machen. Daneben sprechen auch ganz praktische Gründe für eine Wärmepumpe: Sie ist einfach zu bedienen und sehr wartungsarm. Zudem lässt sie sich gerade in modernen Neubauten gut mit einer Solarwärme- oder Photovoltaikanlage kombinieren.
Der Nachteil von Wärmepumpen besteht darin, dass man bei der Auswahl, Planung und Installation nur auf wirklich spezialisierte Anbieter setzen sollte. Hierbei empfiehlt es sich, gezielt nach Referenzen zu fragen und nicht unbedingt dem günstigsten Anbieter den Zuschlag zu erteilen. Das kann sonst im Nachhinein recht teuer werden.